Hier kannst du dir diesen Blog-Beitrag vorlesen lassen.

Kennen wir uns?

Darf ich dich in diesem Blog duzen? Und dir damit die Erlaubnis erteilen, mich zurückzuduzen? Sozusagen als „Arbeits-Du“. Aus Erfahrung erleichtert es mir meinen Schreib-Flow. Falls wir uns je persönlichen treffen sollten, können wir diesbezüglich neu verhandeln 😉

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 Warum ich diesen Blog schreibe

Kennst du das? Du scrollst durch die üblichen sozialen Netzwerke und fliegst mit deiner Aufmerksamkeit von Post zu Post. Welcher Inhalt bekommt deine Aufmerksamkeit? Was machen die dort nur kurz angerissenen Themen oder plakativen Überschriften mit dir? Welchen Effekt haben sie darauf, wie du durch dein Leben gehst?

Was mich betrifft, ödet mich die zunehmende Oberflächlichkeit und Schnelllebigkeit der dort dargestellten Inhalte und den dazugehörenden Kommentaren in den meisten Fällen an. Und was ich darüber hinaus fast schon widerlich finde (das heißt, es widert mich an, es stößt mich ab), ist wie sich die oftmals maskierten und von sich selbst abgetrennten Ichs prostituieren (von lat. prostitutio = Entehrung) für die allseits beliebte Währung im Außen: Follower, Likes, Sichtbarkeit, Reichweite. In einer Welt, die vorgibt wie man zu sein hat, um seine Freier (mitteldeutsch: Kunde) zu finden.

Der reflektierte und entwicklungswillige Leser dieses Blogs, der die selten gewordene Fähigkeit besitzt, sich auf die entsprechende Meta-Ebene zu begeben, um sich vom vorangehenden Absatz nicht angegriffen zu „fühlen“  – denn nur weil man sich angegriffen fühlt, heißt das noch lange nicht, dass man tatsächlich angegriffen wird – ja, dieser wäre mein Wunsch-Leser.

Ich liebe es, mich in der Tiefe mit Themen und auch Begriffen und ihrer semantischen Bedeutung auseinander zu setzen. In diesem Sinne liebe ich es, zu provozieren (wie z. B. im Absatz davor). Provocatio kommt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet u.a. Herausforderung. Ich liebe es also eine Herausforderung zu sein bzw. herauszufordern!  Und was möchte ich herausfordern? Oder soll ich lieber sagen herausfördern? Ja, ich liebe es, aus Menschen ihre eigene Wahrhaftigkeit (man könnte auch sagen ursprüngliche „Art“) herauszufo(ö)rden.  Was übrigens gesund und resilient macht. Nichts macht uns gesünder und resilienter als man selbst zu sein. So einfach wie herausfordernd! In der Medizin wird Provokation übrigens verstanden als Hervorrufen von Krankheitserscheinungen zu therapeutischen Zwecken. Und damit sind wir mitten in meiner Intention.

Ein Post auf Social Media kann dem nicht annähernd gerecht werden. Ich bin es leid, mich auf Social Media in Ein- bis Zehnzeilern darzustellen und mich damit einzureihen in die, von denen ich mich doch lieber abgrenzen möchte.

Mit diesem Blog erfülle ich also in erster Linie mein eigenes Bedürfnis nach Tiefgang, Auseinandersetzung und Horizonterweiterung. Dies funktioniert für mich am besten, wenn ich Themen selbst durchdenke und gleichzeitig festhalte bzw. niederschreibe. Dabei mache ich mich möglichst frei von bereits vorhanden Konventionen, vorgefertigten Worthülsen und Etiketten. Bereits geschehen ist dies zum Thema Resilienz mithilfe meines Buchs „KörperResilienz – Kopf und Körper in Einklang“ bringen, in dem ich erläutere, wie man Resilienz über den Körper entwickeln kann. Anstatt ausschließlich über das „Mindset“, wie es gerade der Business-Kontext oft einengender Weise propagiert. Seit zig Jahren beschäftige ich mich mit Führung und Resilienz und empfinde dabei eine tiefe Freude, was etwas anderes ist als oberflächlicher Spaß. Aber dazu später noch mehr.

Nun könnte ich auch zum Thema Führung noch ein Buch schreiben. In meinem Kopf befindet sich genügend „Material“ dazu. Eigene Erfahrungen, psychologisches Wissen, Konzepte, Geschichten. Dieser Blog soll mir selbst dazu dienen, all dies zu durchdenken, strukturieren und auszuspeichern. Ob du es glaubst oder nicht: ich tue dies für mich. Und du als Leser darfst daran teilhaben und bist eingeladen, dir deine eigenen Gedanken dazu zu machen und dich damit auseinanderzusetzen.

Viel Freude damit!